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Waldshut-Tiengen
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WEISSER RING 2015: Mehr Fälle, mehr Ehrenamtliche

Die Nachfrage nach Hilfe durch den WEISSEN RING steigt im Landkreis Waldshut. Zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich Kriminalitätsopfer. Im vergangenen Jahr war pro Woche mindestens ein Fall zu bearbeiten.

„Ich bin ja so froh, jemanden zu haben, der mir zuhört und der mir keine Vorhaltungen macht.“ Das ist ein Satz, den die ehrenamtlichen Mitarbeiter des WEISSEN RINGS sehr häufig hören. Der Verein hilft bundesweit Kriminalitätsopfern und ist mit einer Außenstelle auch im Kreis Waldshut vertreten. Sie wird von Siegfried Elis geleitet. Er war vor seiner Pensionierung im Polizeidienst. Meist seien es frühere Kollegen, die Opfer auf den WEISSEN RING und dessen Hilfsmöglichkeiten aufmerksam machen, sagte er gegenüber dieser Zeitung.Immer mehr Menschen suchen Hilfe beim WRAlle Anfragen aus dem Landkreis Waldshut kommen zunächst bei Siegfried Elis an. 68 Vorgänge wurden im vergangenen Jahr in der Waldshuter Außenstelle bearbeitet, im Jahr davor waren es 41. „Das kommt vermutlich daher, dass die Arbeit des Weißen Rings zunehmend bekannt wird und die Menschen auch weniger Scheu haben, sich mit ihrem Anliegen an uns zu wenden.“Am häufigsten nahmen Opfer von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigungen, aber auch von Körperverletzungen und Fällen von Diebstählen mit dem WEISSEN RING Kontakt auf. Siegfried Elis sagt: „Bei der Opferhilfe zeigt sich immer wieder, dass allein schon Gespräche, das Anhören der Sorgen und Nöte von unschätzbarem Wert für das Opfer sind.“Der WEISSE RING könne ganz direkt helfen und Bargeld auszahlen. 2015 ist laut Siegfried Elis so ein namhafter vierstelliger Betrag zur Verfügung gestellt worden. Daneben besteht die Möglichkeit, einen Scheck für eine anwaltliche Erstberatung auszuhändigen oder für die Erstberatung eines traumatisierten Opfers beispielsweise durch einen Psychologen. Das war sechs Mal respektive einmal der Fall. Die jeweiligen Schecks haben einen Wert von 150 Euro. Damit kann ein Erstgespräch bezahlt werden. „Folgekosten werden zwischen dem Rechtsbeistand und der Bundesgeschäftsstelle des WEISSEN RINGS in Mainz direkt abgesprochen.“„Wir begleiten ferner Opfer zu Gerichtsverhandlungen, zur Polizei und helfen auch bei Behördengängen, wenn das gewünscht wird“, sagt der Leiter der Außenstelle Waldshut-Tiengen. Wichtig sei ihm auch eine Ersthilfe bei Anträgen nach dem Opferentschädigungsgesetz. Bei besonders schwerwiegenden Straftaten unter bestimmten Bedingungen helfe sein Verein dem Opfer, eine Entschädigung durch die Landesstiftung Opferschutz vom WEISSEN RING zu erhalten.Siegfried Elis macht noch auf eine weitere Hilfsmöglichkeit aufmerksam: „Opfer von schweren Sexualstraftaten benötigen manchmal Therapien, für die es keinen Kostenträger gibt. Beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin wurde der Fonds Sexueller Missbrauch eingerichtet. Der WEISSE RING vermittelt Hilfe durch diesen Fonds.“ Sowohl bei der Landesstiftung als auch beim Familienministerium habe der Verein für Opfer aus dem Kreis Waldshut schon Unterstützung erreichen können.  WR auch in Kriminalprävention tätigDer gemeinnützige Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten ist mit einer Außenstelle im Kreis Waldshut vertreten. Dort sind zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter tätig.Der WEISSE RING ist ein bundesweit tätiger Verein, der als Kernaufgabe Opfern von Straftaten auf vielfältige Art und Weise hilft. Information und Kriminalprävention als Auftrag Der WEISSE RING ist ein bundesweit tätiger Verein, der als Kernaufgabe Opfern von Straftaten auf vielfältige Art und Weise hilft.1. Was leistet die Außenstelle Waldshut-Tiengen? Im Kreis Waldshut sind zwölf Mitarbeiter tätig, vier mehr als im Vorjahr. Sie wurden in 68 Fällen um Hilfe gebeten. Die Ehrenamtlichen waren ein Drittel des Jahres im Einsatz und legten über 5000 Kilometer zurück. Bei acht Vorträgen wurden 200 Personen erreicht.2. In welchen Fällen wurde der Weiße Ring um Hilfe gebeten? Die Außenstelle war mit 68 Vorgängen betraut, 27 mehr als im Vorjahr. Darunter waren Fälle von sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung, Betrug, Körperverletzung, Diebstahl, häuslicher Gewalt, Tötungsdelikten, Raub und Bedrohung.3. Wie sieht die Öffentlichkeitsarbeit im Kreis Waldshut aus? Der WEISSE RING stellt auf örtlicher und regionaler Ebene seine Möglichkeiten der Hilfe vor und informiert über die verschiedensten Formen der Kriminalität. Bei acht Vorträgen im Kreis Waldshut wurden 2015 200 Personen erreicht. 4. Wie ist die Außenstelle zu erreichen?Leiter der Außenstelle Waldshut-Tiengen ist Siegfried Elis. Er ist zu erreichen über E-Mail, oder Telefon 0151/55 16 47 32 (auch für Vortraganfragen). Weitere Informationen finden Sie hier